Die Minoriten (kurze Ordensgeschichte)
Die Minoriten in Österreich
Die Minoriten in der Schweiz
Die Minoriten (Konventualen)
Um des besseren Verständnisses willen sei vermerkt, daß die Minoriten in anderen Ländern auch als Minderbrüder, Konventualen, Franziskaner-Minoriten, Cordeliers, schwarze Franziskaner, Grey Friars, in Polen und Rumänien als Franziskaner bezeichnet werden.
Der hl. Franz von Assisi gründete im Jahre 1209 den Orden der Minderen Brüder (Erster Orden des Hl. Franz von Assisi).
Die Zahl der Minderbrüder, die im Jahre 1209 zwölf betrug, erreichte zehn Jahre später schon 5 000. Der Orden musste daher in Provinzen und Kustodien eingeteilt werden.
Kurze Zeit nach dem Tod des hl. Franziskus standen sich innerhalb des Ordens zwei Parteien gegenüber, jene der „Eiferer“-Spiritualen und jene der Minoriten-Konventualen. Die Spiritualen befolgten eine buchstäbliche Regeltreue, wie sie die kleine Gemeinschaft von 1209 noch halten konnte, aber durch das ständige Anwachsen der Brüderzahl nicht mehr möglich war. Papst Johannes XXII. verbot im Jahre 1317 das Eigendasein der Spiritualen.
Das Jahr 1517
Bei den Konventualen (Minoriten) kam es zur Gründung großer Stadtklöster, die höchst bereichernd auf dem Gebiet der Theologie, Philosophie und der Kunst wurden, sodass man von franziskanischer Kultur sprechen konnte. Dies bewirkte jedoch wieder unter einigen Brüdern, die unter der Diskrepanz von Ideal und Wirklichkeit litten, einen eigenen Weg zu gehen. So entstand um 1368 die Observanzreform, deren wichtigste Vertreter der hl. Bernhard von Siena, Johannes Capistrano und Jakob von der Mark waren.
Bis zum Jahre 1517 wählten jedoch nur die Konventualen den Ordensgeneral, die Observanten waren mit zwei Generalvikaren vertreten. Mit der päpstlichen Bulle „Ite et vos“ (Geht auch ihr euren Weg) gab Papst Leo X. im Jahre 1517 den Observanten einen eigenen Generalminister und teilte somit den Orden in den Zweig der Minoriten (OFM Conv.) und den der Franziskaner (OFM).
Im Jahre 1525 formierten sich aus den Observanten die Kapuziner. Sie erlangten schon 1528 kirchliche Anerkennung und wurden 1619 ein selbständiger Orden (OFM Cap.).
Heute teilen sich das Erbe des hl. Franziskus die drei Zweige: Minoriten, Franziskaner und Kapuziner.