Gedanken zu Franziskus (Teil 1)

Von Golgota zum La Verna

Letztes Jahr haben wir das 800jährige Jubiläum von Greccio gefeiert, die erste lebende Darstellung der Geburt Christi. Greccio und La Verna sind heute zwei wichtige Wallfahrtsorte, aber im Mittelalter waren es zwei Einsiedeleien, wo die Brüder die Begegnung mit Gott in Betrachtung pflegten. In diesem Jahr, 2024, gedenken wir, dass vor genau 800 Jahren Franziskus auf dem Berg „la Verna“, nach dem Fest Maria Himmelfahrt bis zum Fest der Erzengel Michael, Raphael und Gabriel, in einer Zeit der Buße, die Wundmale empfing. 

Bruder Elias schrieb in seinem Brief: „Noch nie hat man von einem solchen Zeichen gehört, außer im Sohne Gottes, welcher ist Christus, der Herr. Nicht lange vor seinem Tod erschien unser Vater und Bruder gekreuzigt. Die fünf Wunden, die wirklich die Wundmale Christi sind, trug er an seinem Leib (Elias von Cortona, Rundbrief, 16-17)“.

Ist Franziskus von Assisi der erste Stigmatisierte der Geschichte? Die Antwort ist Ja und Nein. Der Heilige Paulus schreibt in seinem Brief an die Galater: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir (Gal 2,20)“. Il Poverello ist zwei Jahre vor seinem Tod geworden, war er immer betrachtet hatte: „ein Alter Christus“. In vielen Kirchen gibt es heute die schöne Tradition des Kreuzwegs. Eine gute Gelegenheit zu betrachten, denn: „durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5).